Zeichensetzung

Zeichensetzung

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»Das Autoritäre kennt das Ausrufezeichen.
Die Kunst kennt das Fragezeichen.«
(Michel Friedmann)

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In dem Zusammenhang fällt mir ein, dass ich mich in einem Kurs mal „bildlich“ vorstellen sollte.
„Ich bin ein krummes Ausrufezeichen.“
„Aber das ist doch ein Fragezeichen.“
„Nein, ich bin kein Fragezeichen, sondern ein krummes Ausrufezeichen.“

Da war ich mir ganz sicher, obschon ich den Einwand gut nachvollziehen konnte.
Heute bin ich ein Ausrufezeichen, zumindest gefühlt!


10 Gedanken zu „Zeichensetzung

  1. Spannende Fragestellung und Antwortgebung.
    Ich selber würde mich wohl am ehesten als Punkt sehen. Punkt. :–)
    Oder dann als Gedankenzeichen.
    Einen lieben Gruss in den noch mit Fragezeichen versehenen Sonntag,
    Brigitte

  2. Eine sehr interessante Idee, sich mittels Zeichen vorstellen zu dürfen. Habe ich so noch nie erlebt.
    Die Definition von Friedman finde ich etwas irritierend. Ich nehme Menschen, die Rufezeichen setzen, als mit Kämpferwillen ausgestattet wahr – und das begrüße ich.
    Wo ich mich selbst sehe, da denke ich noch darüber nach :-)
    Liebe Grüße in Deinen Morgen

    1. Vielleicht verrätst du es dann.
      Ich habe diese Art der Vorstellung auch mit Schülern praktiziert. Ich war überrascht, mit welcher Phantasie sie sich vorgestellt haben.
      Hat Spaß gemacht.
      Herzliche Grüße

      1. Ich habe in meinem Leben lange Zeit ein Rufzeichen gelebt, wenn es darum ging, mich für etwas mit aller Deutlichkeit einzusetzen. Autoritär möchte ich das nicht nennen, aber fokussiert, wenn es galt, mich für andere einzusetzen. Das habe ich viele Jahre praktiziert, auch von Berufs wegen, aber für mich selbst wurde die Luft immer dünner. Oft habe ich mich ganz hinten mit meinen eigenen Bedürfnissen angestellt.
        In Begegnungen mit anderen Menschen sehe ich immer öfter ein Fragezeichen, weil ich hinterfragend bin. Nicht immer ist jemand oder etwas das, was jemand / es scheint.
        Drei Punkte … passen für mich auch, denn oft kreisen Themen bzw. Begegnungen länger in mir, finden nicht so schnell ihre endgültige Einordnung oder formieren sich wieder neu, aufgrund neuer Erfahrungen.
        Ich kann mich auf kein Zeichen festlegen, es fällt mir schwer :-) Ich glaube, ich will es auch gar nicht – mich festlegen.
        Liebe Grüße

        1. Interessanter, ergänzender Aspekt. Danke dafür.
          Ich denke, ich kann auch als „Ausrufezeichen“, Punkte, Gedankenstriche und Fragezeichen setzen.
          Und dann und wann ein Semikolon.
          Späte Abendgrüße

  3. Wie interessant – hmmm. ich bin – erst mal gar nichts – da muss ich drüber nachdenken. liebe Grüße von Ellen

    PS: vielleicht das spanische Tilde – oder die Welle (über dem n)???

  4. Das finde ich auch sehr interessant! Was bin ich wohl? Vermutlich ein Gedankenstrich – aber sehen mich die anderen auch so?

    Abendgrüße von der Terrasse mit Sonne im Gesicht.

    1. Ist es nicht erst einmal wichtig, wie ich mich sehe, du dich siehst?
      Wie andere mich sehen, darauf habe ich letztendlich keinen Einfluss. Ich selbst merke immer wieder, dass ich für ganz unterschiedliche Menschen Projektionsfläche bin. Das hat mich anfangs sehr irritiert, inzwischen kann ich das in der Regel recht gut bei den anderen lassen. Für mich ein wichtiger Lernprozess.
      Genieße den sonnigen Abend .

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