Meine Puppe kriegst du nicht!

Meine Puppe kriegst du nicht!

(Dem Bösewicht ist sie offensichtlich nicht in die Hände gefallen, verloren und noch nicht wieder in den richtigen Händen, wartet sie.)


Nein, du kleiner Bösewicht,
meine Puppe kriegst du nicht!
Noch ist’s gar nicht lange her;
denkst du denn, ich weiß nicht mehr,
wie’s der andern ist ergangen,
was du mit ihr angefangen?
Erst die Nase abgemacht,
dann das Köpfchen ihr zerkracht,
dann den ganzen Leib zerrüttet
und die Kleie ausgeschüttet,
daß die Beine und der Bauch
hingen wie ein leerer Schlauch,
dann die Arme ausgerissen
und sie auf den Müll geschmissen!
Nein, du kleiner Bösewicht,
meine Puppe kriegst du nicht!

(Heinrich Seidel)

4 Gedanken zu „Meine Puppe kriegst du nicht!

  1. Tatsächlich eine „Spielart“, die ich oft gesehen habe – Puppen auseinandernehmen wie der kleine Bösewicht.
    Vielleicht auch untersuchen, wieder zusammensetzen wollen und dann doch scheitern. Ich nehme nicht an, dass in all diesen Forschenden schon junge Ärzt*innen stecken.

    Ich habe nicht mehr in Erinnerung, wie ich mich vor vielen Jahren angesichts einer Puppe verhalten habe. Dafür weiß ich, dass ich selbst keine große Puppensammlung hatte. Und auch der Barbie-Bestand war gering, gerade mal eine :-)
    Ich wünsche der Puppe, dass sie bald wieder in ihrem Zuhause landet. Vermutlich wird sie schon vermisst.
    Liebe Grüße ins Nachbarland

  2. Es sol ja so kleine Puppenhasser geben, oder kleine Sadisten. Da muss man wahrlich aufpassen als kleine Puppenmutter (ich war nie eine und spielte viel lieber mit Bausteinen, Malfarben, Naturmaterialien etc.).
    Aber vielleicht war, wie C Stern vermutet, auch einfach ein Forscher und Tüftler am Werk.
    Die Puppe auf dem Foto wird sicher bald gefunden und wiedergeliebt werden…
    Einen lieben Heutegruss,
    Brigitte

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